Stellungnahme des Landesverbandes Soziokultur Mecklenburg-Vorpommern zu den geplanten Kürzungen im Bereich der Soziokultur und der freien Kulturszene im Haushaltsentwurf 2025

Der Landesverband Soziokultur Mecklenburg-Vorpommern äußert tiefes Bedauern und große Besorgnis über die im Haushaltsentwurf 2025 der Bundesregierung geplanten Kürzungen im Bereich der Soziokultur und der freien Kulturszene. Diese Einsparungen gefährden nicht nur die kulturelle Vielfalt und Kreativität in unserer Gesellschaft, sondern auch das soziale Miteinander und die Teilhabe vieler Menschen bundesweit.

Soziokulturelle Zentren und Projekte sind unverzichtbare Orte des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Sie schaffen Raum für Begegnung, Austausch und Integration, fördern kulturelle Bildung und stellen insbesondere in ländlichen Regionen wichtige Angebote der kulturellen Grundversorgung. Die freie Kulturszene leistet einen entscheidenden Beitrag zur kulturellen Vielfalt und Innovationskraft unseres Landes.

Soziokultur stärkt das Gefühl der Zugehörigkeit, das Verständnis füreinander und das Erleben, das eigene gesellschaftliche Umfeld gemeinsam positiv gestalten zu können. Sie bietet damit eine echte Alternative zu populistischer Meinungsmache und Scharfmacherei – im Stadtteil genauso wie auf dem Dorf.

Vor allem betroffen von den geplanten Kürzungen sind kleinere Einrichtungen und Projekte in ländlichen Räumen, die bereits jetzt oft am Rande ihrer finanziellen Möglichkeiten agieren. Ihre Arbeit ist jedoch von unschätzbarem Wert, da sie gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen vorantreiben und oft auch als Sprachrohr für jene dienen, die sonst wenig Gehör finden. Umso wichtiger ist es, dass gerade jetzt die Soziokultur Rückendeckung erhält – sowohl auf Bundes-, auf Landes- als auch auf kommunaler Ebene.

Jährlich werden in Mecklenburg-Vorpommern Projekte durch den Fonds Soziokultur gefördert oder prämiert. Dazu gehörten in den vergangenen Jahren u.a. die Jugendkunstschule Neubrandenburg, der Projekthof Karnitz in Neukalen, die Kulturkolchose Lehsten, das Institut für neue Medien oder der Freundeskreis Popkultur e.V. in Bad Sülze. Neue und innovative Projekte erfahren durch die Arbeit des Fonds Soziokultur Beachtung und die für die Umsetzung ihrer Vorhaben notwendigen finanziellen Mittel.

Wir fordern die Bundesregierung und die Mitglieder des Bundestages daher auf, die geplanten Kürzungen zu überdenken und die Finanzierung der freien Szene zu sichern. Kulturelle Förderung ist eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft. Sie schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern trägt auch maßgeblich zu einer demokratischen und vielfältigen Gesellschaft bei.

Für Rückfragen steht Ihnen Ulrike Hanf gern auch telefonisch unter 03834/ 799 646 oder 0162/ 9240 483 zur Verfügung. E-Mail: info@lv-soziokultur-mv.de

X