Das Stralsunder Projekt „Fette Elke Tanzlokal“ ist am Sonntag im Rahmen eines Kinderkonzertes der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern mit dem Nordkurier-Musikinitiativpreises ausgezeichnet worden.
Die Auszeichnung im Rahmen der Festspiele wurde zum zweiten Mal vergeben. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Beworben hatten sich insgesamt siebzehn Initiativen.
Im Fokus: die menschenverbindende Kraft der Kultur
Wie die Nordkurier Mediengruppe und die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern mitteilten, soll die Auszeichnung die Potentiale von Kulturstätten und Kreativen in MV stärken und besonders solche Initiativen berücksichtigen, welche die menschenverbindende Kraft der Kultur in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen.
Ursula Haselböck, die Intendantin der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, sieht diese Kriterien durch den Gewinner besonders gut erfüllt: „Als Festival für das gesamte Bundesland konzertieren wir in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Auch die „Fette Elke“ nutzt Musik als soziales Medium, bringt damit Leben in dünn besiedelte Landstriche, engagiert sich für deren Attraktivität und leistet damit einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Mit dem Nordkurier-Musikinitiativpreis wollen wir diese Arbeit würdigen und unterstützen. Denn: Die „Fette Elke“ erreicht junge Menschen auch in abgelegenen Regionen und ebnet mit Musik deren Weg in eine weltoffene, demokratische Zukunft.“
Nordkurier–CEO Lutz Schumacher: Klassische Musik ist unsere Leidenschaft
Lutz Schumacher, Geschäftsführer der Nordkurier Mediengruppe sagte: „Mit klassischer Musik und mitreißender Kultur die Menschen dort zu besuchen, wo sie zu Hause sind, ist seit vielen Jahren unsere Leidenschaft. Die Nordkurier Mediengruppe und die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern setzen sich aus Überzeugung dafür ein, dass die ländliche Region kulturell nicht verödet, sondern bunt und beschwingt bleibt. Die „Fette Elke“ und ihre Erfinder passen wunderbar zu diesem Anliegen und sind würdige Träger des 2. Musikinitiativpreises. Herzlichen Glückwunsch!“
Neben ihrem Engagement bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern engagiert sich die Nordkurier-Mediengruppe seit Jahren auch in der Initiative „Stadt.Land.Klassik!“, die klassische Konzerte in den sogenannten „Ländlichen Raum“ bringt. Über 70 Konzerte haben unter dem Format seit 2023 schon stattgefunden, in dieser Woche stehen weitere Konzerte in Malchow, Teterow, Eggesin und Torgelow auf dem Programm — weitere Infos gibt es hier.
Ziel der „Fetten Elke“: urbanes Nachtleben auch in der Provinz
Sebastian Schubert, der Initiator des Projekts Fette Elke Tanzlokal, dessen Trägerverein Rock gegen Rechts M-V e.V. ist, hatte sich mit diesem Konzept um den Preis beworben: „Unser Ziel ist es, urbanes Nachtleben auch in abgelegenen Regionen anbieten zu können, um diese vor allem für junge Menschen attraktiver zu gestalten. Des Weiteren sollen bereits bestehende demokratische Projekte und Aktionen unterstützt werden, indem die „Fette Elke“ deren kulturelles Angebot erweitert. Dies soll einen Beitrag dazu leisten, junge Menschen vermehrt in der Region zu halten.
Die „Fette Elke“ tourt zwischen April und September, ähnlich einer Band oder DJ, durch das Land. Mit 6 Quadratmetern Innenfläche und einer Stehhöhe von 2,5 m ist Platz für bis zu 25 Menschen. Durch die geringe Größe der Tanzfläche und die Federung des Busses entsteht schon mit wenigen Leuten ein ganz besonderes Tanzerlebnis. Weitere Betätigungsfelder für die Fette Elke sind die Einsätze als Lautsprecherwagen bei Paraden, als mobile Ausstellungsfläche für Bild- und Videokunst sowie als Bühne für Solo-Künstler.“
Der Bus-Name spielt auf einen Titel der Band „Die Ärzte“ an, in dem es um eine übergewichtige Frau geht. Die Band selbst sieht den Song wegen des teilweise sexistischen Textes heute kritisch und hat ihn aus dem Liveprogramm genommen.
Bei der Vergabe des Preises durch die sechsköpfige Jury aus Toni Berndt (Kaufmännischer Direktor Festspiele MV), Imke Freiberg (Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes Soziokultur MV e.V.), Daniel Nitsch (Musiker und Vorstand PopKW e.V.) und Peter Kranz (Leiter Landesmarketing MV) und Claudia Schneider (Nordkurier Mediengruppe) stand das besondere Engagement des Bewerbenden für die Ausweitung des kulturellen Netzwerks oder insgesamt für die Förderung und Erhaltung des Kulturprogramms seiner Region im Vordergrund.
Das Preisgeld von 5.000 Euro wird zweckgebunden vergeben. Auf diese Weise soll die geplante Projektidee vor Ort abgesichert und somit auch tatsächlich umgesetzt werden. Der Verwendungszeitraum des Preisgeldes beschränkt sich auf November 2023 bis Juni 2024. Fernziel soll die Verbesserung der örtlichen Bedingungen sein und der langfristige Erhalt vielversprechender Initiativen, Vereine und Spielstätten.
Quelle: Nordkurier, 03.09.2023