Die Soziokultur ist bereit für den nachhaltigen Wandel. Um ihr Aktivierungspotential in der Zivilgesellschaft voll entfalten zu können, braucht sie jedoch gezielte Förderung von Investitionen und personellen Kapazitäten sowie passgenaue Qualifikation und Beratung.

Alle zwei Jahre befragt der Bundesverband Soziokultur seine Mitgliedseinrichtungen zu Situation und Perspektiven der sozio-kulturellen Zentren und Initiativen in Deutschland. In diesem Jahr widmet sich die Umfrage ausschließlich dem Thema Nachhaltigkeit. Ziel war es, neben einer Bestandsaufnahme Handlungs- und Unterstützungsbedarfe zu ermitteln.

Nachhaltigkeit gehört zum genetischen Code der Soziokultur. Sie hat mit ihrer 40-jährigen Erfahrung, Zivilgesellschaft auf kreative Weise zu aktivieren, ein immenses Potential, den Wandel hin zu einer Nachhaltigkeitskultur voranzutreiben und so mitzugestalten, dass alle mitgenommen werden. Gezielte Förderung von Personal, bedarfsgerechte Qualifizierungs- und Beratungsangebote sowie die Förderung von Investitionen in die energetische Sanierung von Gebäuden sind wichtige Hebel, um diese Entwicklung langfristig und flächendeckend zu unterstützen. So kann sich eine Eigendynamik entfalten. Die Ergebnisse des statistischen Berichts „Das braucht’s. Nachhaltige Entwicklung in der Soziokultur 2022“ liefern hierzu Daten in grundlegenden Bereichen und bilden den Ausgangspunkt für weitere Nachhaltigkeitsaktivitäten im Verband und Forderungen an die Politik.

“Das braucht’s!” gibt einen Überblick darüber, in welchen Bereichen soziokulturelle Zentren und Initiativen bereits aktiv sind. In immer mehr Einrichtungen spielt Nachhaltigkeit als Schwerpunktthema in Programmen und Projekten eine Rolle: So ist etwa jede zweite Einrichtung in der Vermittlung von Nachhaltigkeitsthemen tätig; 60 bis 75 Prozent treffen mehrheitlich nachhaltige Konsumentscheidungen. Trotz der großen Belastungen in der Pandemie hat die Soziokultur das Thema Nachhaltigkeit nicht aus den Augen verloren.

Die Themen Energie und energetische Gebäudesanierung bilden einen besonderen Fokus des Berichts. Der Investitionsbedarf in der Soziokultur ist hoch: 56 Prozent der Gebäude haben ungedämmte Fassaden, knapp die Hälfte der Dächer ist ebenfalls nicht gedämmt. Gleichzeitig gibt es kaum investive Förderprogramme, die für die Soziokultur in Frage kommen, weil beispielsweise die Eigenbeteiligung extrem hoch angesetzt wird.

Wie Managementansätze in soziokulturellen Zentren verankert sind, fasst ein weiterer Schwerpunkt des Berichts zusammen und leitet daraus konkrete Handlungsbedarfe ab. Bereits ein Drittel der Einrichtungen hat eine*n Verantwortliche*n benannt oder eine AG für Nachhaltigkeit gegründet – ein wichtiger Schritt für gezielte Veränderungsprozesse in den Organisationen.

Zum Abschluss werden konkrete Handlungsansätze für die soziokulturellen Einrichtungen, mögliche Verbandsaktivitäten zur Unterstützung und Forderungen an die Politik formuliert.

Online auf www.soziokultur.de und in der Printversion zu bestellen bei der
Geschäftsstelle des Bundesverbandes Soziokultur.

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